Vorab ein kleiner historischer Abriss: Bereits 1989 errichtete Nepra e.V. in Nepal eine erste kleine Leprastation. Zunächst fokussierte sich diese auf die medizinische Versorgung von Leprabetroffenen (die Vergabe von Medikamenten und die Versorgung der Wunden). Doch schnell wurde klar, dass die medizinische Versorgung allein das Leid der Betroffenen nur wenig lindern konnte. Diese mussten nach der Behandlung wieder zurück auf die Straße, denn ohne eine Chance auf Arbeit war das Betteln die einzige Möglichkeit für die stark sozial diskriminierten Menschen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
So wurde in der kleinen Leprastation eine erste Werkstatt eingerichtet, um den Betroffenen Beschäftigung und damit die Möglichkeit zu bieten, ein kleines Einkommen zu erzielen. Zunächst wurde das alltägliche Verbandsmaterial für die Behandlung der Wunden von den Betroffenen selbst gesponnen und gewebt. Schließlich kamen andere Gewebe hinzu, dann eine Batikwerkstatt und eine Schneiderei – die Produkte wurden zunächst auf dem lokalen Märkten verkauft, bald schon aber über den Fair-Trade Importeur AKAR an Weltläden in Deutschland vertrieben. Diese waren bereit höhere Preise zu zahlen und unterstützten auch mit Spenden die Weiterentwicklung der Werkstätten in einen Fair-Trade Betrieb.
Aus der kleinen Leprastation ist heute ein großes, vielschichtiges Lepra-Rehabilitationsprojekt geworden, das Nepra e.V. im Jahr 2000 in die Hände der nepalesische NGO New SADLE gegeben hat. Das zentrale Gelände des Projektes befindet sich in Kapan, in den Hügeln am nord-östlichen Rand von Kathmandu/Nepal. In den Behinderten-Werkstätten des Projektes lernen und arbeiten gesunde und behinderte Menschen gemeinsam in einer von fünf Werkstätten. So werden Vorurteile abgebaut und die soziale Integration der Betroffenen gefördert. Die Produkte werden über den Fairen Handel vertrieben. Der Faire Handel kontrolliert regelmäßig, dass die strengen sozialen Standards eingehalten werden und gerechte Löhne gezahlt werden. Hinzu kommen weitere Sozial-Leistungen, wie die medizinische Versorgung und schulische Bildung der Kinder. Wie in Behinderten-Werkstätten in Deutschland auch, deckt der Erlös aus dem Verkauf der Waren aber nicht alle Projekt-Kosten und die Behinderten Mitarbeiter sind häufig nicht in der Lage Ihr Einkommen zu 100 % selbst zu erwirtschaften. Deshalb unterstützt der Nepra e.V. das Projekt weiterhin mit monatlichen Zahlungen – und hier ist Ihre Hilfe gefragt!
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Vor allem suchen wir nach kontinuierlicher Unterstützung um die laufenden Kosten des Projektes zu decken. Z.B. über die Übernahme einer Behinderten-Patenschaft.
Basudev erzählt seine Geschichte:
Der 43jährige Basudev erkrankte im Alter von zwölf Jahren an Lepra. Heute leitet er eine Papierfabrik und bestieg den Mount Langtang - bereits zwei Mal!
Im Alter von 12 Jahren entdeckte ich erste Anzeichen von Lepra an meinem Körper. Aber erst drei Jahre später bekam ich die Möglichkeit die Krankheit schulmedizinisch behandeln zu lassen. Zuvor versuchte ein Medizinmann aus meinem Dorf die Krankheit zu heilen - ohne Erfolg. Nachdem ich drei Jahre im Anandaban Hospital in Kathmandu behandelt wurde, kam ich zu New SADLE - ein großes Glück für mich! weiterlesen